Projektkontext und Motivation

Unternehmen, die viel Wertschöpfung im eigenen Haus leisten und beim Outsourcing zurückhaltend sind, weisen eine überlegene Produktivität auf („Wertschöpfungschampions“). Dazu müssen sie ein breiteres Set von Kompetenzen beherrschen als weniger integrierte Betriebe. Ein zentraler Erfolgsfaktor hierfür ist das Überblicks- und Integrationswissen erfahrener Beschäftigter, das aber im Zuge des demographischen Wandels zusehends zu erodieren beginnt. Im Projekt ChampNet wird ein spezifisches Konzept für die Kompetenzvernetzung und Personalentwicklung durch soziale Medien entwickelt, das es Wertschöpfungschampions ermöglicht, die für sie zentralen Integrations- und Netzwerkkompetenzen zu identifizieren und einer breiten Gruppe von Beschäftigen zu vermitteln. Dieses gewährleistet durch attraktive Inhalte und einfache Zugänge hohe Anwendungsanreize zur Bereitstellung und Teilung individueller Kernkompetenzen und minimiert so Nutzungsbarrieren bei jüngeren und älteren Beschäftigten. Ergänzend wird ein Referenzmodell zur Identifikation der zentralen Kompetenzträger in Unternehmen entwickelt. Die Lösungen werden iterativ erprobt und umfassend evaluiert.

Ziele und Ergebnisse

Vor dem Hintergrund der skizzierten Ausgangslage verfolgt das Vorhaben ChampNet das Ziel, Unternehmen, die wettbewerbsstrategisch auf Innovationskraft und hohe Wertschöpfungstiefe setzen, zu befähigen, kritische Integrations- und Netzwerkkompetenzen effektiver zu nutzen und dadurch ihre Innovationsfähigkeit im demographischen Wandel merklich zu verbessern. Konkrete Ziele sind unter anderem:

  • Eine erstmalige, umfassende Bestandsaufnahme und Typologie, welche Überblicks-, Integrations- und Netzwerkkompetenzen für die Aufrechterhaltung und Sicherung einer hohen Wertschöpfungstiefe zentral sind und welche Schlüsselpersonen als Kompetenzträger über diese Engpasskompetenzen verfügen.
  • Die Konzeption eines Referenzmodells zur Identifikation der zentralen Kompetenzträger in diesen Kompetenzbereichen sowie von Anreizen und Methoden zur Motivation und Verstetigung von Kompetenzvernetzung und -transfer von erfahrenen Beschäftigten mit und zu anderen Beschäftigten in den jeweiligen Unternehmen oder mit geeigneten externen Experten aus anderen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen.
  • Die konzeptionelle Entwicklung eines Gesamtkonzepts einer sozialer Medienumgebung mit zugehöriger Personalentwicklungs- und Einführungsstrategie zur arbeitsintegrierten Vernetzung erfahrungsbasierter Netzwerk- und Integrationskompetenzen von erfahrenen Beschäftigten, das durch attraktive Inhalte und einfache Zugänge Nutzungsbarrieren bei jüngeren und älteren Beschäftigten minimiert und so medial optimiertes Lernen und einen zielorientierten Erfahrungsaustausch im Betrieb unterstützt.
  • Die technische Umsetzung der in den entwickelten Konzepten und dem Referenzmodell enthaltenen Unterstützungsansätze in eine skalierbare Basisversion.
  • Die iterative Erprobung und Einführung der entwickelten Konzepte und ihrer technischen Umsetzung in den beteiligten Partnerfirmen.
  • Die umfassende Evaluation der entwickelten Konzepte und Validierung der konzeptionellen „Kerne“ für den Transfer in andere Unternehmen.
  • Die Erarbeitung von Mustervorschlägen zur Dokumentation der erweiterten und erworbenen Kompetenzen in Curriculae.